02.04.2006
GartenNetze Deutschland: Entwicklung – Vernetzung – Vermarktung historischer Gärten
Die Veranstalter sind der Überzeugung, dass historische Gartenanlagen davon profitieren, wenn sie sich vernetzen. Dies belegt die zunehmende Anzahl von Gartennetzen in Deutschland. Die einzelnen Netzwerkprojekte weisen unterschiedliche thematische Schwerpunkte auf und werden auf verschiedenen räumlichen Ebenen gebildet. Beispiele für Gartennetze auf der Ebene der deutschen Bundesländer sind die „Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas“ (Nordrhein-Westfalen) oder das Projekt „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“. Selbst vor den Landesgrenzen machen die Netzwerke keinen Halt, wie das Projekt „Gärten ohne Grenzen” (Frankreich, Luxemburg, Deutschland) zeigt.Aus ökonomischer Sicht liegen die Vorteile von Netzwerken vor allem in der Erzielung von Synergieeffekten durch die Bündelung der vorhandenen Ressourcen. Gerade vor dem Hintergrund der immer spärlicher fließenden öffentlichen Mittel stellt die Entwicklung von Gartennetzwerken einen wichtigen strategischen Ansatz dar. Aus Sicht des Kulturtourismus bieten Netzwerke die Möglichkeit, sich unter den stetig zunehmenden touristischen Angeboten zu profilieren und ein regionales Alleinstellungsmerkmal aufzubauen.
Allerdings hat die Vernetzung auch ihren Preis: Innerhalb der Kooperation müssen die eigenen Interessen mit denen der Partner abgestimmt werden und es gilt sicherzustellen, dass tatsächlich alle an einem Strang ziehen. Dies ist mit hohen Koordinierungskosten verbunden. Darüber hinaus besteht aufgrund des kooperativen Charakters von Netzwerken die Gefahr, dass Qualitätsanforderungen zu Gunsten anderer (z.B. politischer) Ziele vernachlässigt werden. Nicht zuletzt sind Mitnahmeeffekte durch Trittbrettfahrer nicht auszuschließen.
Auf der Tagung werden Strategien zur erfolgreichen Vernetzung historischer Gartenanlagen präsentiert und anschließend diskutiert. Dabei sollen sowohl die Erfolgsfaktoren zur Entwicklung von Gartennetzen im Rahmen eines professionellen Marketings als auch die Probleme, die mit der Umsetzung eines solchen Strategieansatzes zu lösen sind, behandelt werden.
Hierfür konnten hochkarätige Referenten wie Luigi Zangheri, Präsident des Internationalen Komitees für historische Gärten und Landschaften (ICOMOS-IFLA), Peter Roth, World Travel Monitor, Jens-Joachim Brösel, Vice President City Breaks, Events, DERTOUR GmbH & Co. KG, Jens Spanjer, Geschäftsführer Stiftung Schloss Dyck, Kaspar Klaffke, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL), Jacques Mambriani, Conseiller auprès du Président, Département de la Moselle, Christa Ringkamp, Büro HORTEC, Berlin/Wörlitz sowie Heinzgeorg Oette, Geschäftsführer der Landesmarketing Sachsen-Anhalt GmbH gewonnen werden.
Foto: Wörlitz, Blick über den Sonnenkanal zur Sonnenbrücke und zur Amalieninsel
Fotograf: Peter Kühn
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