38. Irrgarten im Gutspark Altjeßnitz
Mitte des 18. Jahrhunderts entstand im Gutspark Altjeßnitz der heute größte und älteste barocke Irrgarten Deutschlands. Er ist eingebettet in einen 4 Hektar großen Landschaftspark. Die zum Gutspark gehörende Feldsteinkirche aus dem 12. Jahrhundert ist von malerischen Gehölzen umgeben. In dem beschaulichen Park finden sich dendrologische Besonderheiten wie Esskastanien, Tulpen- und Trompetenbäume, kleine Parkwiesen, ein Teich mit Insel und verschlungene Wege. Spielmöglichkeiten und Picknickplätze laden zum Familienausflug ein.
Zur Geschichte des Gutsparks Altjeßnitz
Die Anlage geht zurück auf die Zeit von Freiherr Hans Adam von Ende, der 1694 das frühere Rittergut aus dem Besitz der Herren von Reppichow erwarb und anschließend in einen eleganten Landsitz mit Schloss und Park im Stil des Spätbarock verwandelte. Das Gelände blieb bis 1945 in Familienbesitz. Das einzige, was heute noch von dem ursprünglichen Ensemble erhalten ist, sind die Nebengebäude und der markante Torturm am Eingang zum ehemaligen Landsitz.
Der Park war einst in verschiedene Abschnitte eingeteilt, die mehrere Küchengärten, ein Parterre mit rechteckigen Beeten und einen zentralen Irrgarten umfassten. Der Irrgarten wurde zwischen 1730 und 1749 angelegt und hatte schmale Pfade, gesäumt von zwei Meter hohen Hainbuchenhecken. Er hat eine Fläche von rund 2.600 Quadratmetern. Die Plattform in seiner Mitte bietet Blicke auf den Gutspark. Der Eingang zum Irrgarten wird bewacht von "Ceres", der römischen Göttin der Ernte und Fruchtbarkeit, eine der wenigen Skulpturen im typischen Barockdesign, die überlebt haben.
Über die Jahre hat der Park zahlreiche Veränderungen durchlebt. Die meisten Umgestaltungsmaßnahmen fanden im 19. Jahrhundert statt. Die kleine romanische Feldsteinkirche enthält Wandmalereien und einen spätgotischen, geschnitzten Altar.
Östlich der Stadt Altjeßnitz, bei Gräfenhainichen, liegt Ferropolis, die "Stadt aus Eisen" - ein Zeitzeugnis der deutschen Industriegeschichte.
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