43. Schloss und Park Dieskau
Der malerische Park Dieskau entstand Ende des 18. Jahrhunderts. Neben mehreren Teichen und Kanälen gehörten verschiedene Parkbauten und Denkmale zur Ausstattung des Landschaftsparks. Einige davon, wie das Chinesische Teehaus, der Apoll und die Flora-Statue wurden nachgebildet und bereichern nun wieder die Anlage. Zum Ensemble gehören das ursprünglich im Renaissance-Stil erbaute Schloss und die erneuerte Barockkirche St. Anna.
Das Schloss Dieskau wurde maßgeblich unter Hieronymus von Dieskau (1565-1625) als dreigeschossige Renaissance-Anlage erbaut. In späteren Jahrhunderten erfolgten immer wieder zeitgenössische Umbauten. Zum Schlossensemble gehört auch die ursprünglich romanische und 1725 im Barockstil erneuerte Kirche St. Anna.
Der 67 Hektar große Park entstand von 1778 bis 1784 in Zusammenarbeit von Carl Christoph von Hoffmann, dem Schlossherren und späteren Kanzler der Halleschen Universität, und Johann George Schoch d.J. Die Wörlitzer Anlagen standen dabei Pate. In einer für die Zeit der Aufklärung typischen, weitläufigen Art der Landschaftsgestaltung wurde die Aue des Reidebachs geschickt eingebunden und durch terrassenförmig angelegte Teiche und Kanäle betont.
Über Wege und Sitzplätze erschlossen sich dem Besucher viele reizvolle Sichten in den "Pleasure Ground" direkt am Schloss sowie auf Kleinarchitekturen und auf Kunstwerke rings um den großen Mühlteich. Dazu gehörten u.a. ein chinesisches Wasserhaus und ein otaheitisches Badehaus. Schmuckurnen und Obelisken waren Freunden und Verwandten von Hoffmann gewidmet. Nach 1945 verwilderte der Park: Sichtachsen wuchsen zu, Teiche und Kanäle verlandeten, Baulichkeiten verfielen und wurden abgerissen.
Seit 1998 wird der Park durch die Gemeinde Kabelsketal mit Unterstützung des Fördervereins "Park Dieskau" e. V. in ausgewählten Teilbereichen wiederhergestellt. Für viele, teils seltene, heimische Pflanzen- und Tierarten stellt der Park einen wertvollen Lebensraum dar.
Ein Besuch der etwa 7 Kilometer entfernten Stadt Halle mit der Burg Giebichenstein und der Moritzburg ist sehr lohnenswert. Hier findet man auch drei weitere "Gartenträume"-Parks: Amtsgarten, Reichardts Garten und den Botanischen Garten.
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